- Autor: Christian Radny
- Veröffentlicht: 01.10.2024
- Kategorie: Technik
MiniDV in MP4 umwandeln oder nicht?
Transkription von meinem YouTube-Video.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=e7o3OCkiaCA
Inhaltsverzeichnis
- 0:00 - Einleitung
- 0:23 - DV-Videos komprimieren?
- 1:58 - Komprimierung mit Shutter Encoder
- 3:45 - Vergleichen in Davinci Resolve
- 5:21 - Schlusswort
Einleitung
Ob du deine DV-Videos nach dem Übertragen auf deinen PC komprimieren solltest, oder doch im Original belassen solltest, und wie du eine komprimierte Datei mit der Originaldatei Frame für Frame vergleichen kannst, erfährst du in diesem Video.
Also … auf geht’s.
DV-Videos komprimieren?
Hi, ich bin Christian.
Eine MiniDV Kassette enthält ungefähr 13 GB Daten, aufgeteilt in 0,7 GB Audiodaten und 12,3 GB Videodaten.
Nach superlanger Zeit bin ich endlich dazu gekommen, alle meine MiniDV Kassetten zu kopieren. Nachdem ich alle DV-Videos auf meinen PC übertragen habe, stellte ich mir die Frage, ob es eventuell sinnvoll sein könnte, die Dateien mit MP4 zu komprimieren, um Speicherplatz zu sparen.
Das Internet gab mir auf meine Frage keine klare Antwort, deshalb habe ich es einfach mal selbst getestet, ausprobiert und die Ergebnisse verglichen. Aber leider kann ich dir hier und jetzt auch keine eindeutige Empfehlung geben, denn es kommt tatsächlich auf das Videomaterial an.
Aus diesem Grund solltet ihr nicht einfach euer komplettes Archiv komprimieren, sondern für jede einzelne Datei entscheiden, ob diese komprimiert werden kann oder nicht. Die Betonung liegt auf: „kann“.
Wenn zum Beispiel viel Bewegung im Videomaterial vorkommt und Details wichtig sind, dann kann durch eine Komprimierung ein hoher Qualitätsverlust entstehen.
Handelt es sich wiederum um eine statische Aufnahme, also die Kamera zeigt lange Zeit einen Bildausschnitt ohne viel Bewegung, dann könnte eine Komprimierung nur einen geringen Qualitätsverlust haben.
Ich zeige dir jetzt, wie du meinen Test ganz einfach nachbauen kannst. Alles, was du dafür benötigst, sind Shutter Encoder und Davinci Resolve.
Beide Programme sind kostenlos erhältlich, und die Links zum Download findest du unten in der Videobeschreibung.
Komprimierung mit Shutter Encoder
Mit Shutter Encoder erzeuge ich zuerst eine komprimierte MP4-Datei mit dem H.264 Codec. Dafür benutze ich die CQ Option. CQ ist eine Abkürzung für Constant Quality. Ich stelle hier einen Wert von 12 ein. Je kleiner der Wert gewählt wird, desto weniger Qualität geht verloren.
In meinen Tests erzeugte ein Wert von 8 etwas weniger als die Original-Dateigröße, und ein Wert von 12 erzeugte bei meinem Videomaterial ungefähr die halbe Original-Dateigröße.
Wenn du mehr über die CQ Option erfahren möchtest, dann schau bitte unten in die Videobeschreibung. Dort habe ich einen sehr interessanten Artikel verlinkt.
Die Audiodaten komprimiere ich nicht, weil ich die Original-Audiodaten verwenden möchte. Dafür muss ich die Dateiendung auf „.mov“ umstellen und in den Audio Settings muss ich „Copy“ einstellen.
In meinem Videomaterial geht es hauptsächlich um Mitschnitte von Konzerten, Sessions oder allgemein um Musik. Deshalb möchte ich die Qualität der Audiodaten keinesfalls reduzieren.
Wenn du Audiodaten komprimieren möchtest, dann empfehle ich dir, den AAC Codec mit 320 KBit/s zu verwenden.
Zu guter Letzt stelle ich in den Advanced Features „Set GOP to:“ auf 25 ein. Dadurch wird alle 25 Frames ein Schlüsselframe erzeugt.
Zu erklären, was GOP ist, würde den Rahmen meines Videos sprengen. Such am besten bei der Suchmaschine deines Vertrauens nach: „GOP MP4“.
Ein Wert von 25 verbessert die Qualität der komprimierten Datei, aber macht die Datei dadurch wiederum etwas größer.
Ich starte nun die Komprimierung.
Fertig.
Vergleichen in Davinci Resolve
Die soeben erstellte Datei füge ich in Davinci Resolve ein und die Originaldatei lege ich exakt über die komprimierte Datei auf eine neue Videospur.
Als Nächstes vergrößere ich die Vorschau, indem ich den Media Pool, die Effekte und den Inspector ausblende. Den Zoomfaktor stelle ich auf 200 % ein.
Ich kann nun durch Klicken auf „Disable Video Track“ beide Dateien Frame für Frame vergleichen. Wenn beide Tracks aktiviert sind, sehe ich die Originaldatei.
Wenn Videospur 2 deaktiviert ist, dann sehe ich die komprimierte Datei.
Es kann sein, dass du keinen Unterschied durch die YouTube-Komprimierung sehen wirst. Ich kann auf jeden Fall sehen, dass in den hellen Bereichen die Verläufe schlechter werden. Die Details werden etwas blockiger, würde ich sagen.
Alles in allem ist dies ein Clip, den ich komprimieren würde, weil der Großteil der Bilddaten sowieso dunkel ist und die Details nicht wichtig sind.
Ich zeige dir jetzt noch einen zweiten Clip, welchen ich nicht komprimieren würde. Dafür füge ich die komprimierte Datei wieder auf Videospur 1 ein, und die Original-Datei kommt auf die Videospur 2.
In diesem Clip gehen mir persönlich durch die Komprimierung zu viele Details verloren. Das Gesicht des Sängers wirkt matschig. Und die Details der Instrumente gehen verloren.
Dem einen könnte der Qualitätsverlust egal sein, weil DV-Dateien an sich auflösungstechnisch ziemlich schlecht sind.
Für den anderen sind die alten DV-Dateien aber kostbare Erinnerungen, und sollten nicht noch weiter verschlechtert werden.
Schlusswort
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Wenn dir das Video gefallen hat, dann drück den Daumen nach oben und abonnier meinen Kanal.
Bis zum nächsten Video.
Tschüssi …